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Digital Health ist die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können.
Gerade noch rechtzeitig vor den Sommerferien, der Fußballeuropameisterschaft EURO 2012 und den Olympischen Spielen London 2012 hat die Europäische Kommission eine Anwendung für Smartphones online gestellt, in der erklärt wird, wie man die Europäische Krankenversicherungskarte verwendet. Mit der Karte hat man Zugang zu staatlichen Gesundheitsdienstleistungen bei Krankheit oder Unfall auf Reisen und während eines vorübergehenden Aufenthalts in 31 europäischen Ländern. Die Karte wird - kostenlos - von den nationalen Krankenversicherungen ausgestellt. Sie garantiert den Zugang zu einer dringend erforderlichen Behandlung unter den gleichen Bedingungen und zu den gleichen Kosten (in einigen Ländern kostenlos), wie sie für die Menschen gelten, die im betreffenden Land versichert sind.

Dr. Axel Wehmeier, Leiter Konzerngeschäftsfeld Gesundheit, Deutsche Telekom AGEin Beitrag von Dr. Axel Wehmeier, Leiter Konzerngeschäftsfeld Gesundheit, Deutsche Telekom AG.
Kardiologen kontrollieren das EKG ihrer Herzinsuffizienz-Patienten via Internet, Diabetologen prüfen Blutzuckerwerte online, Krebsspezialisten tauschen sich per Video aus und holen bei Kollegen eine Zweitmeinung ein: Telemedizin ist keine Zukunftsvision mehr. Die Praxisbeispiele zeigen: Telemedizin hilft dem Patienten, unterstützt die Ärzte. Endlich gibt es auch eine Grundlage für die Abrechnung telemedizinischer Leistungen.

Im Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) gehört die primäre Ganzkörper-Computertomographie (CT) seit Inbetriebnahme der Klinik 1997 zum Standard des Schwerverletzten-Managements. Dieses Diagnostik-Konzept ist jedoch seit Jahren Gegenstand heftiger Kontroversen internationaler klinischer Forschungsgruppen. Kernpunkt ist und bleibt die Frage, ob die diagnostische Aussagekraft der Methode die messbare zusätzliche Strahlenbelastung bei den häufig jüngeren Patienten rechtfertigt. In einer aufwändigen Untersuchung von 1000 nach klinischer Einschätzung und aufgrund des Unfallmechanismus hochgradig gefährdeter Patienten, deren klinischer Verlauf nach der Ganzkörper-CT verfolgt wurde, konnten erstmals sehr klare Empfehlungen abgeleitet werden.

RadSpeech, der mobile Arbeitsplatz für Radiologen, ist eines der Highlights auf der Saarbrücker eHealth Conference. Die Entwicklung aus dem THESEUS-Forschungsprogramm unterstützt Mediziner bei der Befundung: Per Sprachbefehl können behandelnde Ärzte elektronische Krankenakten mit den dazugehörigen Bilddateien abrufen und durchsuchen sowie per Touch-Geste auf dem iPad beliebig anordnen. Durch semantische Bildannotationen werden Untersuchungsberichte gleichzeitig besser strukturiert. Auch Andreas Storm, Minister für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes, machte sich auf seinem Rundgang durch die Konferenz ein Bild von dem innovativen System.

Mobile Sprachinteraktion für Radiologen, ein intelligenter Rollator, eine steuerbare Modellwohnung im Koffer und Live-Demonstrationen aus dem Bremen Ambient Assisted Living Lab (BAALL). In seiner Keynote thematisierte Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Chef des DFKI, Künstliche Intelligenz für die GesundheIT - Assistenzsysteme für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte. Auf der eHealth Conference in der Saarbrücker Congresshalle (5. und 6. Juni 2012) zeigt das DFKI Innovationen, die Mediziner bei der Befundung von Patienten unterstützen oder dazu beitragen, die Lebensqualität für Menschen mit Behinderungen, Senioren oder Pflegebedürftige im Alltag zu erhöhen.

Die Informations- und Kommunikationstechnik gewinnt in der Gesundheitsversorgung zunehmend an Bedeutung. In zahlreichen Modellprojekten werden telemedizinische Anwendungen inzwischen erprobt, viele finden allerdings nicht den Einstieg in die Regelversorgung. Um die Umsetzungshürden für die Beteiligten abzubauen und die Kooperationen zwischen den Projektträgern zu erleichtern, bauen jetzt das Institut Arbeit und Technik (IAT /Westfälische Hochschule) und das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und der 2010 gestarteten eHealth-Initiative ein Informations- und Unterstützungssystem auf.

Rund 1,2 Millionen Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt, eine erschreckende Zahl, die sich aufgrund des demographischen Wandels bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln wird. Doch wie lässt sich die medizinische Versorgungssituation dieser Patienten im häuslichen Bereich zukünftig sichern und verbessern? Dieser Problematik geht die Corantis-Kliniken GmbH gemeinsam mit ihren Verbundpartnern, der OFFIS e. V. (Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik) und der GewiNet (Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V. Bad Essen) mit einem neuen Forschungsprojekt auf den Grund: "Mneme - Entwicklung eines telemedizinischen Versorgungsmodells für Demenzkranke in der häuslichen Umgebung" heißt das Vorhaben, das jetzt im Rahmen des Programms "Zukunft und Innovation Niedersachsen" mit 130.000 Euro gefördert wird.

Jährlich erleiden allein in Bayern 50.000 Menschen einen Schlaganfall. Telemedizin kann helfen, schnellstmöglich zu reagieren und die Behandlung bereits auf dem Weg ins Krankenhaus zu starten. Dies betonte Dr. Marcel Huber, Gesundheitsminister, bei der Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses. Das Gremium gab ein positives Signal für die Gründung eines neuen telemedizinischen Netzes.

Medizinische Betreuung durch elektronische Ferndiagnose. Beim Telemedizin-Projekt "Mein Herz" in NRW ist das Realität. Patienten mit einer "Linksherzinsuffizienz" (Herzschwäche) werden zu Hause über einen täglichen Gesundheitscheck betreut. Sie leiten alle relevanten Daten telefonisch an den Arzt weiter. Die DAK-Gesundheit und das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen haben dazu einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. Die engmaschige Überwachung und schnelle Betreuung durch Spezialisten ergänzt die Behandlung durch den Hausarzt vor Ort.

Eine Gruppe hochrangiger Experten im Bereich der elektronischen Gesundheitsdienste ("eHealth") hat der Europäischen Kommission heute einen Bericht vorgelegt, wonach der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nur dann zu einer kostengünstigeren, weniger eingriffsintensiven und stärker auf den Einzelnen zugeschnittenen medizinischen Versorgung führen kann, wenn eine Einigung über die Nutzung von Gesundheitsdaten erzielt wird.

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