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Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD erlebt eine unrühmliche Karriere: Laut Global Burden of Disease Study wird sie spätestens 2020 auf Platz 3 der weltweiten Todesursachen stehen. Auch in Deutschland sind nach Angabe der Deutschen Lungenstiftung ca. 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung an COPD erkrankt. Die Krankheit, bei der die Bronchien chronisch entzündet sind und die zur Verengung der Atemwege führt, ist nicht heilbar. Wenn keine Therapie eingeleitet wird, können sich die Symptomatik und damit die Lungenfunktion kontinuierlich verschlechtern. Umso wichtiger ist es, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln - zum Wohl der Patienten und zur Entlastung des Gesundheitssystems.

Mit einer enorm hohen Beteiligung von über 80 Prozent ist die Zielgruppe eines Massen-Screenings zur Augengesundheit in China dem Aufruf des dortigen öffentlichen Gesundheitswesens gefolgt. Mehr als 560.000 Bewohner der ländlichen Region um Peking (Greater Beijing) im Alter von 55 bis 85 Jahren haben dabei ihren Augenstatus erfassen lassen. Das Projekt ist eingebettet in das Programm "Vision 2020" der Weltgesundheitsorganisation WHO, das zum Ziel hat, weltweit bis 2020 möglichst jede einzelne vermeidbare Erblindung zu verhindern.

Der Gesundheitsstandort Deutschland geht mit seinen Zukunftschancen auf dem Gebiet der Telemedizin leichtfertig um. "In Sachen Telemedizin ist es in Deutschland fünf vor zwölf!" warnte heute der Gesundheitsökonom PD Dr. Josef Hilbert, Direktor des Instituts Arbeit und Technik (IAT / Westfälische Hochschule) auf dem Gesundheitskongress des Westens in Köln. Es drohten vergleichbare Enttäuschungen wie bei der elektronischen Patientenakte.

In der Region Westpfalz sind zwei innovative Telemedizinprojekte für Menschen mit chronischer Herz-Kreislauf-Erkrankung an den Start gegangen. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt im Rahmen der Initiative Gesundheitswirtschaft beide Projekte mit insgesamt 100.000 Euro, wie Arbeits- und Gesundheitsministerin Malu Dreyer in Mainz mitteilte. Darin sieht die Landesregierung gleich mehrere Vorteile: Es können stationäre Aufenthalte reduziert, Pflegebedürftigkeit vermieden und Arzneimitteltherapien individuell optimiert werden.

Der Freistaat Bayern fördert den Ausbau der Telemedizin. Das betonte Dr. Marcel Huber, Gesundheitsminister, anlässlich der Bewilligung des Förderbescheids in Höhe von 170.000 Euro an das Klinikum Augsburg. Das kommunale Großkrankenhaus wird sein bestehendes telemedizinisches Angebot für Herzinfarktpatienten erweitern und damit seiner Spitzenstellung als einziger Maximalversorger im Regierungsbezirk Schwaben mit zwei Millionen Bürgern gerecht.

Wissenschaftler und Chirurgen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich haben unterstützt durch EU-Forschungsgelder eine "Virtuelle Leber" entwickelt, die eine bessere Planung und Durchführung von Tumoroperationen ermöglicht und eine schnellere Genesung der Patienten gewährleistet. Beim Projekt PASSPORT (patientenspezifische Simulation und präoperatives realistisches Training) wird auf der Grundlage radiologischer Aufnahmen, die von dem Radiologen an einen PASSPORT-Onlinedienst gesandt werden, ein genaues Abbild der Leber des Patienten erstellt.

DIMDIAb sofort erhalten Sie die 9. aktualisierte amtliche Fassung der Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikation (ATC-Klassifikation) inklusive definierter Tagesdosen (DDD). Sie tritt am 1. Januar 2012 in Kraft. Das DIMDI bietet die Klassifikation online zum kostenfreien Download an. Grundlage für die amtliche Fassung ist die internationale ATC/DDD-Klassifikation der WHO. Diese wird ebenfalls einmal jährlich aktualisiert.

In den kommenden drei Jahren wollen Nordrhein-Westfalen und die EU mit einer Fördersummen von insgesamt zehn Millionen Euro telemedizi­nische Anwendungen wie Teletherapie und Telemonitoring, Telekonsil und Teleradiologie fördern. "Das Potenzial dieser Technologien ist er­heblich und soll vor allem genutzt werden, um Versorgungsdefizite zum Beispiel in ländlichen Regionen auszugleichen", erklärte Gesundheits-ministerin Barbara Steffens in Düsseldorf. "Nordrhein-Westfalen ver­zeichnet im Ländervergleich über die meisten Telemedizinprojekte, al­lerdings ist die Telemedizin auch hier nicht wesentlich über den Projekt­status hinausgekommen", so die Ministerin weiter.

Europäische KommissionHeute verabschiedete die Europäische Kommission einen Beschluss zur Errichtung eines Gesundheitstelematiknetzes, wie in der Richtlinie (2011/24/EU) über Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung vorgesehen. Zum ersten Mal enthält das EU-Recht damit Bestimmungen zur Gesundheitstelematik ("eHealth"), mit klaren Zielen für moderne, innovative Lösungen zur Bereitstellung besserer und sicherer Gesundheitsversorgung für alle Menschen in der EU.

Seit zehn Tagen bietet die Online-Arztpraxis DrEd Sprechstunden für deutschsprachige Patienten an. Die in London ansässige Praxis deutscher Ärzte erlebt einen Ansturm interessierter Patienten aus Deutschland. "Insgesamt haben seit Gründung von DrEd rund 2.500 Patienten die englisch- und deutschsprachigen Sprechstunden besucht, davon mehr als 1.000 Deutsche", fasst Geschäftsführer David Meinertz (37), die ersten Ergebnisse zusammen.

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