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Digital Health ist die interdisziplinäre Verbindung von Gesundheit, Gesundheitsfürsorge, Leben und Gesellschaft mit digitalen Medizin- und Gesundheitstechnologien, um die Effizienz der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Arzneimittel individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können.
Der Hartmannbund hat den mangelnden Fortschritt beim Ausbau der Telemedizin in Deutschland kritisiert. "Wir verspielen nicht nur internationales Renommee, sondern lassen wertvolle Ressourcen unseres Gesundheitssystems sträflich ungenutzt", sagte das im Hartmannbund für den Bereich Telemedizin zuständige Vorstandsmitglied, Dr. Thomas Lipp. Dass trotz gesetzlicher Vorgaben bis zum 31. März im Bewertungsausschuss kein Schlüssel zur Finanzierung ambulanter telemedizinischer Leistungen gefunden werden konnte, bewertet Lipp als "mittleres Desaster" für die gemeinsame Selbstverwaltung.

Der Telemedizin-Standort Erlangen wird weiter gestärkt: Zu dem Schlaganfall-Zentrum "STENO" wird nun auch das telemedizinische Netzwerk "TelEP" für Epilepsie neu aufgebaut. Die Bayerische Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml betonte beim Eröffnungssymposium in Erlangen: "TelEP ist das bundesweit erste, telemedizinische Netzwerk zur Diagnostik und Behandlung von Epilepsie. Erlangen wird damit Hotspot der Telemedizin in Franken." Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, die sich in Krampfanfällen, Ohnmachten oder auch Zuckungen einzelner Glieder äußert. In Bayern sind 65.000 Menschen aller Altersstufen an Epilepsie erkrankt, allein in Franken sind es 22.000.

Fit im Sport, fit für den Chip-Wettbewerb? Bei "Invent a Chip", der gemeinsamen Nachwuchsinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des VDE, stehen diesmal Mikrochips und Sport im Mittelpunkt. Die winzigen Elektronikchips haben heute einen festen Platz im Alltag und sind auch aus dem Sport nicht wegzudenken: Sie stecken in Laufschuhen, in der Pulsuhr, in Kleidung und Fitnessgeräten. Ohne Hightech-Chips sind effektive Trainingspläne heute kaum mehr vorstellbar. Sie verbessern Prothesen für behinderte Sportler und zeigen genau, ob der Ball tatsächlich im Tor war. Von Mitte Februar bis Ende März können sich bundesweit Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 bis Klasse 13 von weiterführenden und berufsbildenden Schulen mit eigenen Ideen und Konzepten für Chips mit den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen bewerben.

Speziell für die telemedizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten geschulte Neurologen können auch von einem anderen Ort aus in guter Qualität CT-Bilder von akut betroffenen Patienten beurteilen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler des Dresdner Universitäts SchlaganfallCentrums (DUSC) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in der renommierten us-amerikanischen Fachzeitschrift "Neurology" (doi: 10.1212/WNL.0b013e31827f07d0.) veröffentlicht haben. Basis war eine Nachbeurteilung von über 500 CT-Bildern aus der Akutversorgung von Schlaganfallpatienten im Schlaganfall-Ostsachsen-Netzwerk (SOS-NET), bei der jeweils die Experten des DUSC zur telemedizinischen Befundung hinzugezogen worden waren.

Bayern investiert zur weiteren Stärkung des Gesundheitsstandards in Telemedizinprojekte. Das betonte die Bayerische Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml bei der Übergabe eines Förderbescheids für das Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen. "Der Gesundheitsstandort Bayern zeichnet sich durch eine flächendeckende und hochwertige medizinische Versorgung aus. Das Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen ist ein wichtiger Knotenpunkt unseres Versorgungsnetzwerks", so Huml. Ziel des Zentrums ist es, als zentrale Anlaufstelle der Region, die Entwicklung von telemedizinischen Pilotprojekten weiter voranzubringen.

Technische Innovationen bringen Spitzenmedizin direkt zum Patienten. Das spare im Notfall wertvolle Zeit, betonte der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber bei der Übergabe eines Förderbescheids an das Telemedizin-Netzwerk TEMPiS. Im Rahmen des Projekts wird eine in der Schlaganfalldiagnostik bereits eingesetzte Videobrille so weiterentwickelt, dass bei plötzlich auftretendem Schwindel erkannt werden kann, ob beim Patienten ein Schlaganfall vorliegt. Huber: "Das neue Projekt hat große Bedeutung für die Früherkennung bei Schlaganfällen und die weitere Optimierung der Schlaganfallversorgung in Bayern. Die Videobrille ermöglicht eine Übertragung von Patientendaten in Echtzeit. Das kann Leben retten."

Die Europäische Kommission hat heute die Gewinner eines mit mehreren Milliarden Euro dotierten Wettbewerbs auf dem Gebiet der künftigen und neu entstehenden Technologien (FET) bekanntgegeben. Als Wettbewerbsgewinner werden die Initiativen "Graphene" und "Human Brain Project" jeweils eine Milliarde Euro erhalten, damit sie zehn Jahre lang weltweite wissenschaftliche Spitzenforschung am Schnittpunkt von Wissenschaft und Technik durchführen können. An jedem der beiden Vorhaben beteiligen sich Forscher aus mindestens 15 EU-Mitgliedstaaten sowie fast 200 Forschungseinrichtungen.

Europäische KommissionDie Europäische Kommission hat einen Aktionsplan vorgestellt, mit dem die Hindernisse angegangen werden sollen, die den vollen Einsatz digitaler Lösungen in den europäischen Gesundheitssystemen behindern. Ziel ist es, Patienten medizinisch besser zu versorgen, ihnen mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsfürsorge zu geben und die Kosten zu verringern. Auch wenn Patienten und Mediziner mit Begeisterung auf telemedizinische Lösungen zurückgreifen und Millionen Europäer Smartphone-Apps herunterladen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden im Blick zu haben, muss die digitale Gesundheitsfürsorge ihr großes Potenzial, die medizinische Versorgung zu verbessern und Effizienzgewinne zu erzielen, erst noch ausschöpfen.

Im Portal PharmNet.Bund (www.pharmnet-bund.de) finden Sie ab sofort Informationen über in Deutschland genehmigte klinische Arzneimittelprüfungen. "Jeder kann die Daten über klinische Studien kostenfrei einsehen", begrüßte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr die neue Datenbank Klinische Prüfungen. "Damit stellen wir Transparenz her für Ärzte, Patienten und andere interessierte Bürger."

Staatssekretär Thomas Ilka hat im Rahmen der MEDICA das von Fraunhofer FOKUS realisierte "Deutsche Telemedizin-Portal" freigeschaltet. Das Internetportal wurde im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit vergebenen Forschungs- und Entwicklungsvorhabens erarbeitet. Es macht Informationen zu telemedizinischen Lösungen, wie z. B. Zielgruppen, eingesetzten Behandlungskonzepten und beteiligten Institutionen, zugänglich und kann zukünftig für die Vorbereitung und Planung von Telemedizinprojekten genutzt werden. Hierdurch können Entwicklungszeiten und -aufwände für neue Telemedizinlösungen optimiert und Synergien genutzt werden.

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