Wirtschaft

Die Digitalisierung der Medizin ist der aktuelle Trend in der Gesundheitsbranche.
Über Trends und Herausforderungen für das Gesundheitswesen hat jameda am gestrigen Mittwoch, 15. Februar, mit rund 30 geladenen Ärzten in seinen Münchener Büroräumen diskutiert. Intensiv erörtert wurden dabei insbesondere Strategien für den Fachkräftemangel - ein Thema, das nahezu alle niedergelassenen Ärzte, die bei der Veranstaltung vor Ort waren, beschäftigt. Deutlich wurde in der Diskussion, dass Ärzte ihr Selbstverständnis als Arbeitgeber weiterentwickeln und über Formate wie Team-Events und Initiativen für mehr Wertschätzung versuchen müssen, die Bindung der Mitarbeiter an die Praxis zu erhöhen. Vonseiten des Praxispersonals, so der Tenor, sei nicht nur die Höhe der Vergütung ein wichtiges Thema, sondern auch der Wunsch nach flexiblen sowie familien- und freizeitfreundlichen Arbeitszeiten. „Digitale Lösungen können das Problem nicht lösen, aber helfen es, ein Stück weit zu lindern”, sagte jameda-CEO Dr. Florian Weiß. „Automatisierte Reminder an die Patienten oder auch Online-Terminbuchungen entlasten das Praxispersonal und schaffen dringend benötigte Kapazitäten für andere Aufgaben.”

Health Care Trends 2023 im Fokus

In den Vorträgen von Dr. Florian Weiß und Dr. Michael J. Koss (Augenzentrum Nymphenburger Höfe) stand auch das Arzt-Patienten-Verhältnis im Vordergrund. Die beiden Referenten waren sich einig, dass sich die Patient Journey grundlegend ändere und lange vor dem Arzttermin beginne, aber auch danach fortsetze. „Das Verhältnis zum Patient ändert sich – mehr kontinuierliche Begleitung und weniger transaktionale Konsultation”, betonte Dr. Koss in seinem Vortrag. „Wir beobachten bereits jetzt, dass Patienten informierter auftreten, aber auch erwarten, Nachbesprechungen virtuell durchzuführen oder an Check-ups digital erinnert zu werden. Diese Tendenz wird sich verstärken und darauf sollten sich Ärzte einstellen.”

Effizienzgewinne stellen Behandlungsqualität sicher

In der anschließenden Diskussion nahm insbesondere der wachsende Fachkräftemangel großen Raum ein. Im Jahr 2035 könnten bereits knapp 1,8 Millionen offene Stellen im Gesundheitswesen nicht mehr besetzt werden, weil qualifizierte Kräfte fehlen, prognostiziert die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers in einer Studie. „Digitalisierung ist wichtig, um diesen Engpass so gut wie möglich zu kompensieren”, sagte Dr. Markus F.O. Lentrodt. „Wir haben uns bereits vor einigen Jahren dazu entschlossen, unsere Prozesse mit digitaler Unterstützung möglichst effizient zu gestalten. Nur so können wir in Zeiten von Kostendruck und Fachkräftemangel die höchstmögliche Behandlungsqualität sicherstellen.”

Zu wenig Tempo bei der Digitalisierung

Um den Herausforderungen wirksam zu begegnen, verwiesen die Teilnehmer insbesondere darauf, dass die bürokratischen und administrativen Anforderungen an die Praxen gesenkt werden müssten. Aber auch die zeitnahe Einführung des E-Rezepts und der elektronischen Patientenakte (ePA) wurden immer wieder genannt. „Wenn wir mit Ärzten sprechen, werden diese Punkte am häufigsten genannt”, so Weiß abschließend. „Und es deckt sich mit den Ergebnissen unserer Studie aus Dezember 2022. Umso kritischer ist es, dass Deutschland im internationalen Vergleich immer noch einen enormen Aufholbedarf hat.”

Über jameda

Die Mission von jameda: Patient:innen und Ärzt:innen auf digitalem Wege einfach, schnell und passgenau zu verbinden. Die Services – von der Online-Terminvereinbarung bis hin zur Video-Sprechstunde – überzeugen Millionen von Patient:innen jeden Monat. Ihnen bieten die rund 2,8 Mio. Erfahrungsberichte Orientierung bei ihrer Arztsuche.

Datenbasis für Deutschlands größte Arzt-Patienten-Plattform bilden rund 275.000 Ärzt:innen und weitere Heilberufler:innen. Darüber hinaus stellt jameda mit ihrem Produkt Patientus medizinischen Institutionen eine maßgeschneiderte White Label-Lösung für Videosprechstunden bereit. Der Software as a Service-Anbieter jameda gehört zur Docplanner Group, einer der weltweit größten Gesundheitsplattformen. Weltweit unterhält Docplanner ein Netzwerk mit fast 2 Mio. Ärztinnen/Ärzten und über 130.000 Kund:innen, wobei monatlich ca. 80 Mio. Patient:innen auf die digitalen Lösungen des Anbieters zurückgreifen.

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