MeVis Medical SolutionsDie MeVis Medical Solutions AG, ein führendes Softwareunternehmen der bildbasierten Medizin, wies heute erneut auf das hohe Einsparpotential ihrer gemeinsam mit dem Industriepartner Invivo Corp. entwickelten Lösung DynaCAD® für Prostata zur MRT-gestützten Prostatadiagnostik hin.

Das Prostatakarzinom ist mit ca. 26% aller Krebsneuerkrankungen der häufigste bösartige Tumor bei Männern, pro Jahr treten inzwischen ca. 64.000 neue Fälle in Deutschland auf, mehr als 11.500 Männer sterben daran. Es steht in der westlichen Welt an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesursachen der Männer (nach Lungenkrebs). Die Bestimmung des PSA-Spiegels (Prostata-spezifisches Antigen) im Blut ist eine der häufigsten Vorsorgeuntersuchungen, eine endgültige Abklärung muss über eine Gewebsentnahme (Prostata-Biopsie) erfolgen. Derzeit werden solche Biopsien am häufigsten ultraschallgesteuert über den Mastdarm (transrektal) entnommen. Problematisch sind hierbei die Fälle in denen die Gewebsentnahme keinen Befund erbrachte, der PSA-Wert aber weiter ansteigt. Hier sind dann weitere Biopsien erforderlich. Aus diesem Grund wird zur Abklärungsdiagnostik in den letzten Jahren vermehrt die Bildgebung durch Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet.

Die "DynaCAD® für Prostata"-Software umfasst die Bereiche Diagnoseunterstützung, Reporting/ Dokumentation und Interventionsplanung und trägt damit sowohl zu einer erheblichen Verbesserung der Darstellung und Kommunikation von Untersuchungsdaten als auch zu einer wesentlich effektiveren histologischen Abklärung bei. DynaCAD für Prostata wurde im Jahre 2009 von der Invivo Corp. weltweit auf den Markt gebracht und ist das erste System, in dem die Diagnose von Prostatakarzinomen mittels MRT mit der MRT-gestützten Gewebsentnahme kombiniert wird. Zurzeit ist es das einzige System überhaupt, dass die Planung von MRT-gestützten Interventionen erlaubt. Andere Systeme bieten bislang ausschließlich Diagnoseunterstützung an, die Biopsien müssen weiterhin unter Ultraschallkontrolle und ohne direkte Korrelation mit der diagnostischen Information aus dem MRT vorgenommen werden.

Zur Diagnose von Prostatakarzinomen mittels Magnetresonanztomographie (MRT) wird ein Kontrastmittel eingesetzt und es werden dynamische Volumendatensätze aufgenommen, in denen sich der Tumor durch die gegenüber gesundem Gewebe veränderten Durchblutungseigenschaften abzeichnet. Neben qualitativen Parametern wie der aus der Brustkrebsdiagnostik bekannte sog. "Washout" lassen sich aus diesen Aufnahmen auch quantitative Parameter wie das extrazelluläre Volumen bestimmen, was unmittelbar mit der Mikrophysiologie von Tumoren verknüpft werden kann.

Hierdurch ist eine sehr genaue Charakterisierung und Lokalisierung auch von kleinen Tumoren (5 mm) möglich. Somit kann der behandelnde Arzt deutlich gezieltere Gewebsentnahmen durchführen und die Sicherheit der Diagnose erheblich erhöhen. Einerseits wird die Anzahl von Falsch-positiven Befunden durch die dynamische MRT-Untersuchung reduziert. Gleichzeitig liefert die gute räumliche Auflösung der MRT eine verbesserte Lokalisation von verdächtigen Bereichen. Diese können dann mit Hilfe der Interventionsplanungssoftware schnell und genau biopsiert werden.

Insbesondere die verkürzte Behandlungsdauer bedeutet für den Patienten eine erhebliche Entlastung. Durch die genaue Lokalisierung müssen weniger Proben entnommen werden was die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen reduziert und die Schmerzen während der Behandlung minimiert. Eines der Einsparpotentiale ist durch den hohen "Negative Predictive Value" der MR-Untersuchung gegeben: Wenn die MR-Untersuchung negativ ausfällt, steigt die Wahrscheinlichkeit über 75%, dass kein Karzinom vorliegt. Durch die ersparten Biopsien und eine Reihe von Folgekosten ergibt sich durch diese Lösung allein in Deutschland ein gesundheitsökonomisches Einsparpotential von ca. 9 Mio. EUR jährlich.

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