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Wirtschaftsminister Hendrik Hering hat der Medizinischen Videobeobachtung GmbH in Koblenz im Rahmen der Initiative Gesundheitswirtschaft unter anderem für den Aufbau eines bundesweit einmaligen Telemedizinregisters 196.855 Euro bewilligt. Das Projekt "Videounterstützte Telemedizin für Parkinsonpatienten", eine ambulante videounterstützte Parkinsontherapie, ist eine innovative Behandlungsform, bei der eine medikamentöse Neueinstellung bei Morbus Parkinson alternativ zu einem mehrwöchigen Klinikaufenthalt mittels Videodokumentation in der häuslichen Umgebung durchgeführt wird.

Ziel der ambulanten videounterstützten Parkinsontherapie ist die bestmögliche Medikation des Patienten in seinem Zuhause. Klinikaufenthalte fallen weg und den Medizinern bieten sich therapeutische Optionen, die im Krankenhaus nicht möglich sind. "Mit der Entwicklung von Datenbanken für die Versorgungsforschung, um Behandlungsdaten telemedizinischer Anwendungen zu evaluieren, stärken wir den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort, insbesondere den IT-Standort Koblenz im Bereich Telemedizin, und sichern eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau in unseren ländlich strukturierten Regionen", erklärt Minister Hering das Engagement. Das Projekt "Videounterstützte Telemedizin für Parkinsonpatienten" stammt aus dem Ideenwettbewerb der Initiative und wird gemeinsam mit acht Projektpartnern in den kommenden zwei Jahren umgesetzt.

Mit der Einführung des "Telemedizinregisters Rheinland-Pfalz" am IT-Standort Koblenz wird eine in Deutschland bislang einzigartige Plattform geschaffen, die eine Grundlage und einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für das Land zur erfolgreiche Einführung von Telemedizin darstellt. Derzeit leiden in Rheinland-Pfalz 20.000 Menschen unter dem Krankheitsbild Morbus Parkinson. Bis 2030 wird sich die Zahl der Betroffenen laut Experten verdoppeln. Ziel der ambulanten videounterstützten Parkinsontherapie ist die Verlagerung einer stationären Therapie in den ambulanten Bereich. Für ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz mit Blick auf Sicherstellung der medizinischen Leistungen ist das insbesondere im Ländlichen Raum ein wichtiger und kostenrelevanter Faktor.

Der Einsatz der Telemedizin birgt neben den wirtschaftlichen Chancen großes Potential für eine Qualitätsverbesserung und -sicherung in der medizinischen Versorgung in fast allen medizinischen Disziplinen. Die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien vereinfacht die diagnostische und therapeutische Praxis, steigert die Qualität der medizinischen Versorgung und verbessert die Verfügbarkeit umfassenderen medizinischen Wissens auch in der Fläche. Für telemedizinische Systeme wird ein Wachstum des globalen Marktes von4,8 Milliarden US-Dollar (2006) auf 13,9 Milliarden US-Dollar bis ins Jahr 2012 prognostiziert. Zudem lässt die effektivere Gestaltung der Daten- und Kommunikationsdienstleistungen mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen Ersparnisse in Milliardenumfang in den kommenden Jahren erwarten.

Das Projektvorhaben „Videounterstützte Telemedizin für Parkinsonpatienten“ wird in Zusammenarbeit der Medizinischen Videobeobachtung und den Projektpartnern Katholische Kliniken Koblenz, Klinikum Idar-Oberstein, Kamillus Klinik Asbach, Universität Koblenz-Landau, Ökumenische Sozialstation Bendorf-Vallendar e.V, Deutsche Parkinson Vereinigung, Caritasverband, TÜV Rheinland Cert GmbH umgesetzt. Weitere Informationen zu dem Projekt und der Initiative Gesundheitswirtschaft finden Sie im Internet unter www.gesundheitswirtschaft.rlp.de.

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